Was wäre, wenn wir Abwasser einfach nicht reinigen würden?
Die Bedeutung der industriellen Abwasserreinigung
‘Wenn unser Abwasser sowieso in einer Kläranlage gereinigt wird, warum können meine Mitarbeiter es dann nicht einfach in den Abfluss gießen?’ Diese berechtigte Frage wird unserem Filtrations Manager sehr oft gestellt.
Die Antwort ist, dass alle kommunalen und industriellen Kläranlagen nur für bestimmte Verschmutzungsgrade ausgelegt sind. Dabei sind die Zusammensetzung, der Volumenstrom sowie die Konzentration entscheidend. Wird diese Belastung überschritten, kann die Kläranlage überlastet werden. Das heißt in der Praxis, arbeitet man in bestimmten Branchen oder es fallen Abwässer an, müssen diese entweder gereinigt oder zumindest vorgereinigt werden. Ein Grund mehr, warum eine eigene Reinigung sinnvoll ist.
Bart Ros - Senior Product Manager Europe
Der Business Case ‘Abwasserreinigung’
Für ein Unternehmen gibt es eine Reihe von Faktoren für die Reinigung bzw. Vorreinigung von Abwässern:
Der gesetzliche Faktor:
Das produzierte Abwasser wird direkt oder indirekt in ein Oberflächenwasser eingeleitet. Bei einer indirekten Einleitung wir das Abwasser in Kläranlagen normalerweise über ein herkömmliches Belebtschlammsystem behandelt. Hiebei werden durch biologische Prozesse Schadstoffe und Belastungen abgebaut. Wenn die Durchflussmengen oder die Verschmutzungen die Leistung der Kläranlage überschreiten, hat dies negative Auswirkungen auf das Ökosystem Wasser; eine ausreichende Reinigung ist nicht möglich. Daher wird eine eigene Vorreinigung erforderlich.
Der finanzielle Faktor:
Wasserbehörden erheben Gebühren für besonders große Abwassermengen oder außergewöhnliche Verschmutzungen. Übersteigt der Verschmutzungsgrad einen bestimmten Schwellenwert, ist es oft kostengünstiger, die Reinigung selbst durchzuführen und die entsprechende Investition zu tätigen. Eine Mietlösung für Spitzenlasten kann sehr interessant sein.
Der ethische Faktor:
Für viele Unternehmen gibt es weitere Faktoren, wie das Engagement für die Umwelt und die soziale Verantwortung. Ein „grüner“ Grund für eine Reinigung des Abwassers ist die Notwendigkeit für uns als Gesellschaft, Wasser wiederzuverwenden. Die Herstellung von sauberem Trinkwasser wird immer schwieriger, da immer mehr Schadstoffe wie Hormone und Medikamente darin enthalten sind. Die Reinigung vor Ort ermöglicht die Wiederverwendung dieses Wassers.
Der Faktor Reputation:
Ein guter Ruf bei Verbrauchern und anderen Interessengruppen ist heute für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Wenn es um Umweltprobleme geht, kann der gute Ruf schnell ruiniert sein. Wenn Unternehmen den behörtlichen Auflagen nicht folgen oder betriebsinterne Prozesse nicht oder nur teilweise eingehalten werden, können Schadstoffe ungewollt in den kommunalen Klärprozess gelangen. Ist die Anlage für diese Belastung nicht ausgelegt, kann ein großer Umwelt- und finanzieller Schaden entstehen. Im ungünstigsten Fall gelangen Schadstoff in Flüsse oder Trinkwasserreservoire, was weitreichende Konsequenzen haben kann.
Gute Gründe für die Schadstoffreinigung in Abwässern
Der Gesetzgeber hat Regeln aufgestellt, um unsere Ressourcen zu schützen. Die Verpflichtung zur Abwasserreinigung vermeidet erhebliche negative Auswirkungen der Verschmutzungen auf:
- Uns Menschen: Insbesondere auch auf zukünftige Generationen.
- Unsere Umwelt: Auf die Tier- und Pflanzenwelt.
Bei Schutz der Fauna denken wir an gefährdete Arten und Bilder von Lebewesen. Eine große Gefahr, wenn man Umweltverschmutzungen ignoriert, besteht jedoch nicht nur für große, sondern auch für mikroskopisch kleine Lebewesen: z.B. Bakterien, die Abfälle und Schadstoffe verwerten und somit unschädlich machen können.
Verschmutzungsarten
Bei Emissionen denkt man zunächst nur an Dämpfe und Rauch. Es existiert jedoch noch viel mehr, die man in 4 Kategorien zusammenfassen kann:
Verschmutzungen in dampf- oder gasförmigen Phasen
U.a. Gase, die für Menschen, Tiere oder die Ozonschicht schädlich sind.
Sichtbare Verschmutzungen oder
Partikel in Flüssigkeiten
Wie sedimentierende Partikel, aufschwimmende Feststoffe und flotierende, aufschwimmende Flüssigkeiten, wei z.B. Öle.
Gelöste Verschmutzungen in
Flüssigkeiten
U. a. Säuren und toxische Schwermetalle wie Kupfer, Zink, Chrom oder gelöste Verschmutzungen wie Zucker, Stickstoff, Phosphor, Medikamente, Hormone.
Feste Abfälle
U.a. chemische, biologische und ölverschmutzte Schlämme.
Was würde passieren, wenn wir nichts tun würden?
Wenn wir den Grad der Verschmutzung weder bei der Entstehung noch vor der Emission in Wasser, Luft und Land verringern würden, hätte dies massive negative Auswirkungen auf unsere Ökosysteme:
- Es käme zu einem Sauerstoffmangel aufgrund der erhöhten Menge an biologisch abbaubarer Verschmutzung.
- Der höhere Gehalt an toxischen Bestandteilen würde Bakterien, Flora und Fauna schädigen.
- Die erhöhte Wassertrübung durch aufschwimmende, emulgierte oder flotierende Partikel würde die Lebensraumqualität für Flora, Fauna und Bakterien beeinträchtigen. Pflanzen würden nicht genug Licht für die Photosynthese bekommen und könnten nicht wachsen, um Nährstoffe in Sauerstoff umzuwandeln, was letztendlich wiederum zu einem Sauerstoffmangel führt..
Was können wir tun?
Unsere Aufgabe ist es, dies zu verhindern. Aber wir können die Probleme nur erfolgreich lösen, wenn wir zusammen arbeiten. Die Kundenherausforderungen variieren stark. Verschmutzungen dürfen nicht in Lagertanks gelangen und Dämpfe dürfen nicht austreten. Bestehende Behandlungsanlagen sollten durch eine Bypasslösung funktionstüchtig bleiben oder die Reinigung biologisch abbaubarer Verschmutzungen sollte optimiert werden.
In zukünftigen Publikationen werden wir genauer auf die besonderen Herausforderungen, denen Unternehmen gegenüberstehen, und die praktischen Lösungen, die wir dafür bieten, eingehen. Einige sind komplex, andere überraschend simpel.
Unser Ziel ist es, einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten. Um mehr zu erfahren, kontaktieren sie uns gerne für eine persönliche Beratung.
Lösungen
ZWISCHENLAGERN
Zwischenlagerung für ein breites Spektrum von Flüssigkeiten
TRANSFERIEREN
Transferlösungen für industrielle Applikationen
BEHANDELN
Feststoff-, Flüssigkeits- oder Dampftrennlösungen zum Auffangen von Verunreinigungen zur verantwortungsvollen Entsorgung